
28. Januar 2024
Ausblick auf das Jahr 2024 – Herausforderungen für die KMU als Brennpunkt der Gesellschaft
Einen weiteren Zinsanstieg, einen rasanten Rückgang der Inflation und das Verharren auf einer hohen Sockelinflation, dementsprechend übersteigerte Erwartungen für schnelle Zinssenkungen (welche wir erst für 2024 erwartet hatten), einen Einbruch der globalen Konjunktur (wobei die Schweiz ziemlich resilient bleiben dürfte), einen (in der Schweiz moderaten) Rückgang der Immobilienpreise sowie eine Entspannung im Ukrainekrieg in 2024/25.
Gerne teilen wir unsere Einschätzungen für das Jahr 2024 mit unseren Klienten im persönlichen Gespräch und möchten an dieser Stelle das Augenmerk auf die mentale Haltung legen, welche es unseres Erachtens bedarf, um die Herausforderungen der nächsten Jahre auch in der Wirtschaft zu meistern.
Seit der Coronakrise erlebt die westliche Welt eine seit Jahrzehnten ungekannte Polarisierung und daraus resultierende Spaltung der Gesellschaft – befeuert von einem Journalismus, der einen strikten ideologischen Kurs fährt. Ein freier, sachlicher Gedankenaustausch wird geradezu unterdrückt; anstelle von Argumenten wird mit Ideologien und Überzeugungen gehandelt.
Luft verschaffen sich viele Menschen in den sozialen Medien, wo aufgeheizt durch die Massenmedien, spaltende, gehässige, unsachliche Diskussionen stattfinden, welche sehr schnell auf den Mann oder die Frau zielen. Man argumentiert nicht mehr in der Sache, sondern wirft dem Gegenüber Dinge vor ohne das Thema vertieft auszuloten. Die Bereitschaft die Position des Gegenübers zu respektieren, geschweige denn zu übernehmen ist vielerorts schlicht nicht mehr vorhanden. Dieses Verhalten überträgt sich direkt auf die Arbeitswelt.
In diesem aufgeheizten gesellschaftlichen Umfeld gilt es besonnen und resilient zu sein. Erst die mentale Resilienz ermöglicht eine sachliche, distanzierte und objektive Auseinandersetzung mit einem Thema. Sei es in der Politik, Wirtschaft oder Gesellschaft.
Mit einem gewissen Abstand von den Dingen, mit einem «sich nicht vereinnahmen lassen» von populistischen Schlagwörtern wird es gelingen, wieder zu einem echten Diskurs und damit zu rationalen, tragfähigen und zukunftsgerichteten Lösungen zu gelangen. Hierbei kommt gerade der älteren, gelasseneren Generation eine Vorbildfunktion zu. Dazu braucht es das Eingeständnis, dass es in der menschlichen Natur liegt, wenn junge Menschen emotionaler entscheiden und vehementer für Ihre Überzeugungen kämpfen.
Fangen wir direkt damit an in unserem sozialen Umfeld – sei es im Geschäft, in der Familie oder in der Politik. Besinnen wir uns auf unsere ganz persönlichen Stärken und setzen uns aktiv für ein Miteinander ein. Damit kommen wir als Gesellschaft aber auch als KMU in allen Bereichen weiter und es wird uns gelingen die Herausforderungen der Gegenwart zu meistern. Toleranz, Gelassenheit und das Eingestehen der eigenen Unzulänglichkeiten helfen dabei.
Auch in den KMU braucht es gegenseitiges Verständnis, Respekt und Toleranz, um die grossen anstehenden Probleme zu lösen und sie nicht nur zu bewirtschaften. Dies betrifft jeden Bereich, in welchem Menschen zusammen aktiv sind.

René K. Voser
Managing Partner
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