
29. August 2023
5 Methoden zur Prozessoptimierung und Operational Excellence
Im ersten Beitrag zum Thema Prozessoptimierung haben wir einen Überblick darüber gegeben, welche gängigen Tools eingesetzt werden, um Effizienz und Produktivität zu steigern. Jetzt möchten wir näher auf die ersten 5 Methoden eingehen und ihre Eigenheiten und Unterschiede hervorheben.
- Kaizen: Kontinuierliche Verbesserung
Kaizen, ein japanischer Begriff, der «Veränderung zum Besseren» bedeutet, betont die kontinuierliche Verbesserung in allen Geschäftsbereichen – von der Fertigung bis zum Management. Statt gross angelegte Änderungen vorzunehmen, fördert Kaizen kleine, schrittweise Änderungen, die im Laufe der Zeit zu erheblichen Verbesserungen führen können. Durch die Schaffung einer Kultur, in der Mitarbeitende auf allen Ebenen aktiv nach Möglichkeiten zur Verbesserung der Prozesse suchen, können Unternehmen das kollektive Know-how ihrer Belegschaft nutzen. Aufgrund dessen ist Kaizen ein sehr integrativer Ansatz, welcher bei allen KMU eingesetzt werden kann.
- PDCA: Zyklus der kontinuierlichen Verbesserung
PDCA steht für Plan-Do-Check-Act – ein vierstufiger iterativer Ansatz zur Prozessverbesserung und Problemlösung. Ähnlich wie bei der Kaizen-Methode kann die Organisation durch das kontinuierliche Durchlaufen des Zyklus sicherstellen, dass vorgenommene Änderungen ihre Wirkung zeigen und dass unvorhergesehene Herausforderungen umgehend adressiert werden. Die Überprüfung «Check» stellt dabei sicher, dass sich getroffene Massnahmen nicht negativ auf die Prozesse der Organisation auswirken. Der PDCA-Zyklus ist eher abstrakt und daher in der Umsetzung schwerfälliger.
- 5S: Die Kunst der Arbeitsplatzorganisation
Die 5S-Methode aus Japan steht für folgende fünf Schritte: Sortieren, Setzen in Ordnung, Sauberkeit, Standardisieren und Aufrechterhalten. Es geht darum, den Arbeitsplatz so zu organisieren, dass die Effizienz gesteigert, Abfälle reduziert und die Sicherheit gewährleistet werden kann. Mit 5S können Unternehmen die Suchzeiten reduzieren, Fehler minimieren und eine sauberere, strukturiertere Arbeitsumgebung schaffen. Die Einfachheit besticht in dieser Methode und sie kann in der ganzen Breite der KMU kostengünstig eingeführt werden.
- Kanban: Arbeitsablauf visualisieren
Kanban, was auf Japanisch so viel wie «Reklametafel» oder «Schild» bedeutet, ist ein visuelles System zur Verwaltung und Überwachung von Arbeiten, während sie durch einen Prozess fliessen. Durch die Visualisierung des Aufgabenflusses auf einem Kanban-Board können Teams Engpässe leicht identifizieren, Arbeitsabläufe optimieren und sicherstellen, dass die Arbeit gleichmässig verteilt ist. Kanban ist vor allem da sinnvoll, wo viele Teilprozesse vereint werden. Obwohl es auch in der Administration bzw. im Projektmanagement eingesetzt werden kann, findet es mehrheitlich in Produktionsbetrieben Anwendung.
- TQM: Streben nach Totaler Qualität
Total Quality Management (TQM) ist ein umfassender und strukturierter Ansatz für das Organisationsmanagement, welcher die Qualität von Produkten und Dienstleistungen durch fortlaufende Verfeinerungen verbessert. TQM bezieht die gesamte Organisation ein, von der Geschäftsleitung bis zu den Frontline-Mitarbeitenden, um die Leistung auf jeder Ebene zu optimieren. Er unterstützt bei der Erreichung der ISO 9001-Zertifizierung und ist somit vor allem für Firmen geeignet, welche Zertifizierungen vorweisen müssen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Integration von Prozessoptimierungs-Methoden in den täglichen Betriebsablauf transformierend wirken kann. Ob es sich dabei um eine kontinuierliche Verbesserungsmentalität wie Kaizen oder wirksame Visualisierungen des Arbeitsablaufs wie Kanban handelt – jede Methode bietet einzigartige Möglichkeiten, um Organisationen zur betrieblichen Exzellenz zu führen. Und gerade im Zusammenspiel lassen sich mit diesen Tools ungeahnte Potenziale entfalten.
5 Methoden zur Prozessoptimierung und Operational Excellence

Sascha Huber
Partner
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